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Blizzard Entertainment, Inc., bis 1994 Silicon & Synapse und Chaos Studios, ist ein US-amerikanischer Computerspielentwickler und -publisher mit Sitz in Irvine, Kalifornien. Das Unternehmen ist eine Teildivision von Activision Blizzard. Durch die Entwicklung der Computerspielreihen Warcraft, StarCraft und Diablo wurde das Unternehmen zu einem der bekanntesten, beliebtesten und größten Spieleentwicklungsstudios der Welt. Mit einem Bilanzgewinn von rund $223 Millionen USD im Jahr 2015 ist das Unternehmen einer der erfolgreichsten Spieleentwickler.
Aktuell arbeitet das Unternehmen an World of Warcraft: Classic, Diablo Immortal und Warcraft III: Reforged. Zudem sind weitere Inhalte für Diablo III, Hearthstone: Heroes of Warcraft, Heroes of the Storm, StarCraft II, Overwatch und World of Warcraft: Battle for Azeroth in Entwicklung.
Gründung, zweifache Umbenennung und erste Erfolge
Das Unternehmen wurde 1991 von Michael Morhaime, Frank Pearce und Allen Adham unter dem Namen Silicon & Synapse gegründet. Das Budget für die Spieleentwicklung war stark begrenzt, weshalb das Unternehmen zunächst bereits erhältliche Brettspiele portierte. Mit den Spielen Rock & Roll Racing und The Lost Vikings gelangen Silicon & Synapse erste Erfolge. Beide Spiele wurden von Spielern und Presse gelobt und erhielten einige Auszeichnungen.
Einige Mitarbeiter des Unternehmens verbreiteten unerlaubt Kopien von The Lost Vikings, so dass ein zweijähriger Rechtsstreit mit dem damaligen Publisher Interplay Entertainment folgte. Da dies mit einem Imageschaden endete, folgte die Umbenennung in Chaos Studios. Da es bereits ein Unternehmen namens Label Chaos gab, folgte eine erneute Umbenennung in Blizzard Entertainment. Frank Pearce erinnert sich: „Es war ein komplizierter Prozess. Wir klapperten das Lexikon ab und machten eine lange Liste mit Wörtern, und dann fingen wir an, es [die Favoriten] aufzuschreiben.“ Bei Blizzard sei das Team dann stehengeblieben. 1994 veröffentlichte Blizzard Blackthorne und The Death and Return of Superman.
Durchbruch mit Warcraft, Diablo und StarCraft und Spaltung Blizzard Norths
Mit Warcraft: Orcs & Humans gelang dem Spieleentwickler der große Durchbruch. Während sich Blizzard auf eine Fortsetzung zu Warcraft: Orcs & Humans konzentrierte, veröffentlichte die Firma auch Justice League Task Force. 1995 wurde Warcraft II: Tides of Darkness und die von Cyberlore Studios entwickelte Erweiterung Beyond the Dark Portal veröffentlicht. Warcraft II verkaufte sich 1,2 Millionen Mal und wurde damit zum meistverkauften PC-Spiel des Jahres 1996.
Mit dem großen Erfolg war man die letzten Schulden aus der Gründerzeit los. Bereits Ende 1995 übernahm man Condor Inc., das bereits an dem Spiel Diablo arbeitete, und fortan unter dem Namen Blizzard North firmierte. Diablo wurde 1996 veröffentlicht und wurde zum meistverkauften PC-Spiel. Zeitgleich veröffentlichte Blizzard das Battle.net, das auch heute noch elementarer Bestandteil aller Blizzard-Spiele ist. Battle.net ist eine Online-Plattform, die es Spielern ermöglicht, miteinander zu spielen und zu chatten. Nach der erfolgreichen Einführung des Battle.net wurde 1999 eine Warcraft-II-Version veröffentlicht, die nun auch Battle.net-fähig war.
Mit dem 1998 veröffentlichten StarCraft verließ man die mittelalterlich wirkenden Welten von Warcraft und Diablo und wandte sich einem futuristischeren Stil zu. Im selben Jahr folgte die Erweiterung StarCraft: Brood War. Mit fast 10 Millionen verkauften Exemplaren ist es das bis heute meistverkaufte Echtzeit-Strategiespiel. 2002 wurden Warcraft III: Reign of Chaos und 2003 Warcraft III: The Frozen Throne veröffentlicht, welche beide kommerziell erfolgreich waren.
2003 verließen neun leitende Diablo-Entwickler des Tochterstudios Blizzard North das Unternehmen und gründeten das Entwicklungsstudio Flagship Studios. Grund waren Unstimmigkeiten mit dem Management. Zunehmend wehrten sich auch Benutzer gegen die Firmenpolitik, zum Beispiel aufgrund des Verbotes von alternativen Battle.net-Servern oder wegen des Einsatzes von Spyware seitens der Firma. Trotz dieser Maßnahme werden regelmäßig, am sogenannten „Judgement Day“, tausende Benutzerkonten wegen Verstößen gegen den Endbenutzer-Lizenzvertrag gesperrt.
Ende 2004 eröffnete Blizzard Niederlassungen in Europa und Korea.
Anbruch der Ära von World of Warcraft, Fusion zu Activision Blizzard und Ausbau der drei Universen
Am 11. Februar 2005 veröffentlichte der Spieleentwickler das MMORPG World of Warcraft. World of Warcraft zählt zu den bedeutendsten Computerspielen. Ende 2010 betrug die Abonnentenzahl zwölf Millionen. Allein im Jahr 2013 erzielte das Spiel einen Umsatz von 1041 Millionen US-Dollar und hielt einen Marktanteil von 36 % des MMORPG-Bereiches. Es hält zudem seit 2009 den Guinness-Weltrekord für das beliebteste Multiplayer-Online-Rollenspiel. Bis Juli 2012 generierte das Spiel über 10 Milliarden US-Dollar Umsatz und macht es damit zum erfolgreichsten Computerspiel.
Am 16. Januar 2007 wurde die Erweiterung The Burning Crusade veröffentlicht. Davon wurden 2,4 Millionen Exemplare verkauft und war somit nach Grand Theft Auto IV das zweitschnellste verkaufte PC-Spiel. Ende 2007 fusioniert Vivendi Games, einer 100%igen Tochter des Medienunternehmens Vivendi, mit dem US-Unternehmen Activision zu Activision Blizzard. Dabei wurde die Spielesparte von Vivendi in Activision eingegliedert, wofür Vivendi mit 52 Prozent der Anteile die Aktienmehrheit an Activision Blizzard erhielt. Auch die am 13. November 2008 erstmals unter Activision Blizzard veröffentlichte Erweiterung Wrath of the Lich King verkaufte sich in den ersten 24 Stunden 2,8 Millionen Mal und wurde damit zum schnellstverkauften PC-Spiel.
Am 27. Juli 2010 wurde StarCraft II: Wings of Liberty, die Fortsetzung von StarCraft, veröffentlicht. Das Spiel verkaufte sich innerhalb der ersten 48 Stunden 1,5 Millionen Mal. Dies machte es zum schnellsten verkauften Echtzeit-Strategiespiel. Am 7. Dezember 2010 wurde Cataclysm, die dritte Erweiterung für World of Warcraft, veröffentlicht. Sie verkaufte sich in den ersten 24 Stunden 3,3 Millionen Mal und wurde damit zum schnellstverkauften PC-Spiel. Ende Februar 2012 teilte Blizzard mit, dass weltweit 600 Mitarbeiter entlassen würden. Die größte Entlassungswelle in der Geschichte des Unternehmens wurde laut dem US-Magazin Gamasutra von Unternehmenschef Michael Morhaime mit Umstrukturierungsmaßnahmen aufgrund der sich verändernden Computerspielbranche begründet. Am 15. Mai 2012 wurde Diablo III veröffentlicht. Das Spiel verkaufte sich in den ersten 24 Stunden 3,5 Millionen Mal und wurde damit zum schnellstverkauften PC-Spiel. Bis zum August 2014 wurden 20 Millionen Exemplare des Spiels abgesetzt. Am 25. September 2012 erschien die vierte Erweiterung für World of Warcraft, Mists of Pandaria. Am 12. März 2013 veröffentlichte das Unternehmen den zweiten Teil der StarCraft-2-Trilogie, Heart of the Swarm. Am 25. Juli 2013 kündigte Activision Blizzard den Kauf von Anteilen des Mutterunternehmens Vivendi in Höhe von 429 Millionen US-Dollar an. Dadurch wurde Activision Blizzard unabhängig von Vivendi.
Neue Spiele und neue Plattformen
Das am 11. März 2014 erschienene Spiel Hearthstone: Heroes of Warcraft ist das erste Online-Sammelkartenspiel sowie das erste Spiel für die Plattformen iOS und Android des Unternehmens. Am 25. März 2014 wurde die erste Erweiterung für Diablo III, Reaper of Souls, veröffentlicht. Kurz darauf wurde Diablo III auf PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360 und Xbox One portiert, das erste Konsolenspiel des Unternehmens seit der N64-Version von StarCraft (2000). Ende 2014 wurde die fünfte Erweiterung für World of Warcraft, Warlords of Draenor, veröffentlicht. Damit war 2014 das erste Jahr seit 1994, in dem der Spieleentwickler drei Spiele veröffentlichen konnte. Mit dem am 2. Juni 2015 veröffentlichten Spiel Heroes of the Storm betrat man mit dem Multiplayer Online Battle Arena (MOBA) wieder ein neues Genre. Am 11. November 2015 wurde der dritte Teil der StarCraft 2-Trilogie, Legacy of the Void, veröffentlicht.
Ende 2014 kündigte der Spieleentwickler Overwatch an. Overwatch ist Blizzards erster teambasierter Taktik-Shooter und ist, neben dem Warcraft-, StarCraft- und Diablo-Universum, das vierte große Universum Blizzards. Overwatch ist in der Geschichte des Unternehmens das erste Spiel seit 21 Jahren, das nicht für OS X, sondern nur für Windows, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht wird. Das Spiel erschien am 24. Mai 2016 und ist daher das bisher jüngste Spiel Blizzards. Blizzard produzierte in Zusammenarbeit mit den beiden Filmstudios Legendary Pictures und Universal Pictures Warcraft: The Beginning. Bei dem Film handelt es sich um die erste Realverfilmung eines Blizzard-Spiels. Der Film kam am 26. Mai 2016 in 2D, 3D und IMAX 3D in die deutschen Kinos. Legion, die sechste Erweiterung für World of Warcraft, erschien am 30. August 2016. Am 14. August 2017 erschien StarCraft: Remastered, eine Wiederveröffentlichung von StarCraft in 4K/UHD. Auf der Blizzcon 2017 wurde für World of Warcraft die bereits siebte Erweiterung Battle for Azeroth sowie World of Warcraft: Classic angekündigt. Für die anderen Spiele wurden jeweils neue Spielinhalte angekündigt. Battle for Azeroth erschien am 14. August 2018.
Neuer CEO und Ausbau der vier Universen
Am 3. Oktober 2018 wurde bekannt gegeben, dass Mike Morhaime das Amt des Präsidenten und CEO an J. Allen Brack abgibt, der zuvor Executive Producer von World of Warcraft war.
Am 2. November 2018 erschien eine Portierung von Diablo III auf die Nintendo Switch. Dies ist seit 15 Jahren das erste Spiel Blizzards auf einer Nintendo Konsole. Auf der Blizzcon 2018 wurde Warcraft III: Reforged, eine Wiederveröffentlichung von Warcraft 3, sowie Diablo Immortal angekündigt. Diablo Immortal ist nach Hearthstone das zweite Spiel Blizzards für iOS und Android. Für alle anderen Spiele wurden neue Spielinhalte angekündigt.
Für seinen Umgang mit Nutzerrechten und Datenschutz erhielt Blizzard Entertainment in Deutschland und Österreich bis dato jeweils einen Big Brother Award. Der Negativpreis wurde ihnen zunächst 2005 in Österreich in der Kategorie „Kommunikation und Marketing“ verliehen. Den zweiten Big Brother Award, diesmal aus Deutschland, erhielt Blizzard 2012 in der Kategorie „Verbraucherschutz“. In der Laudatio zur Verleihung wird unter anderem konkret auf die eingebauten Überwachungsfunktionen in dem Spiel World of Warcraft eingegangen. Mit Hilfe einer speziellen Software, dem Warden, werden während der Ausführung des Spiels sowohl Arbeitsspeicher als auch andere CPU-Prozesse kontrolliert und nach Mustern bekannter Cheat-Programme durchsucht. Außerdem werden Chats zwischen den Spielern sowie der gesamte Spielverlauf protokolliert.
Insgesamt ergibt sich in der Laudatio das Bild, dass Blizzard Entertainment wiederholt versucht habe, Problemen wie z. B. dem Einsatz von Bots oder einer schlechten Kommunikationskultur in Foren mit Hilfe von technischen Änderungen zu begegnen, dabei aber die Privatsphäre der Spieler nicht ausreichend achte und ihnen keine Entscheidungsfreiheit lasse. Als ein weiteres Beispiel für diese Vorgehensweise wird der Versuch des Unternehmens angeführt, im Sommer 2010 in den hauseigenen Foren zu seinen Online-Spielen mit Real ID eine Klarnamenspflicht einzuführen, pünktlich zum Start von StarCraft II am 27. Juli. Nach massiven Protesten aus Nutzerkreisen nahm Blizzard Entertainment Abstand von seinen Plänen.
BlizzCon ist die hauseigene Computerspielmesse Blizzards. Auf der Messe werden neue Spiele und sonstige Neuigkeiten der Öffentlichkeit präsentiert, Turniere veranstaltet, Entwicklungsdetails vorgestellt und Spiele getestet. Es finden außerdem verschiedene Mitmachwettbewerbe statt.
Battle.net ist eine Online-Plattform, die es Spielern ermöglicht, miteinander zu spielen und zu chatten. Die Spieleplattform wurde 1996 veröffentlicht und ist auch heute noch elementarer Bestandteil aller Spiele des Unternehmens.